Weichkäfer

Von den ca. 86 in Deutschland vorkommenden Weichkäferarten, treten vor allem der Gerandete Weichkäfer, Cantharis lateralis, und der Rote Weichkäfer, Rhagonycha fulva im Sommer häufig auf Kulturflächen auf. Die erwachsenen Tiere sind 5 – 10 mm groß, und jagen tagsüber auf Blüten nach kleinen Insekten, wie Blattläusen, oder sie fressen auch den Pollen und Nektar. 

Trotz ihres schlecht gepanzerten Körpers sind Weichkäfer vor Feinden gut geschützt. Bei Gefahr geben Käfer und Larven ein übelriechendes Wehrsekret ab. Die Lebensdauer der erwachsenen Tiere ist etwa 3 Wochen. In dieser Zeit sind sie sehr aktiv und können auch längere Strecken auf der Suche nach Nahrung zurücklegen. Die Weibchen legen ihre Eier unter Grasbüschel oder an Baumstämmen ab. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen Weichkäfer somit als Larve am Boden. Hier haltet sie sich gerne in Bereichen mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit auf, wie in der Streuschicht, unter Steinen und in lockerer Erde.

Weichkäfer als Nützlinge

Weichkäfer können in sehr hoher Anzahl auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vorkommen. Ihre Ernährung ist überwiegend räuberisch und sie vertilgen viele wirbellose Arten, die für die Kulturpflanzen schädlich sein können. Da Larven und erwachsene Tiere in unterschiedlichen Habitaten leben, fressen sie auch unterschiedliche Beutetiere. Die Larven ernähren sich von verschiedenen wirbellosen Tieren, wie Würmern, Schnecken und den Eiern und Larven von unterschiedlichen Insekten. Durch die Unempfindlichkeit gegenüber Kälte, sind die Larven bereits während der Schneeschmelze aktiv und nehmen Nahrung zu sich. Die erwachsenen Tiere ernähren sich unter anderem von Blattläusen, Insektenlarven, wie z. B. Raupen und Blattwespenlarven, sowie anderen Kleininsekten.

Warum NüBS Weichkäfer fördern

Mehrjährige Blühflächen, bieten ein besonders geeignetes Habitat für Weichkäfer. Die im NüBS enthaltenen Blühpflanzen sind für Weichkäfer besonders geeignet. Sie bieten den erwachsenen Tiere Nahrungsquelle, indem die Pflanzen über einen langen Zeitraum gut erreichbaren Nektar und Pollen bieten, wie auch Kleininsekten. Andererseits sind diese Habitate für die Larven als Rückzugsort nach der Ernte der Kulturpflanzen überlebenswichtig. Die Larven sind nämlich gegen Austrocknung sehr empfindlich und meiden daher offene Böden. Sobald die Kulturfläche wieder eine Einsaat trägt, können die Larven bis zu 3,5 m pro Tag in die Kulturfläche einwandern.