Raubmilben

Raubmilben sind sehr kleine Arthropoden, die zur Familie der Spinnentiere gehören. Sie sind, bis auf einzelne Ausnahmen, nur 0,3 bis 1 mm groß und haben wie alle Spinnentiere 4 Beinpaare und keine Flügel oder Fühler. Raubmilben leben zum Teil in der Streuschicht oder innerhalb der oberen Bodenschichten. Andere Arten jagen in der Vegetation und sind häufig auf der Blattunterseite zu finden. Man kann Raubmilben anhand ihres Verhaltens von pflanzenfressenden Milbenarten gut unterscheiden: Raubmilben sind sehr aktiv und rennen schnell herum. Eine der größten und auffälligsten heimischen Raubmilbenarten ist die Rote Samtmilbe, Trombidium holosericeum. Man kann diese, bis zu 4 mm große Raubmilbe, gut an ihrem samtigen, scharlachroten Äußeren erkennen.

Raubmilben als Nützlinge

Raubmilben jagen je nach Lebensraum verschiedenste kleine wirbellose Tiere und leisten in Summe einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von landwirtschaftlichen Schädlingen. Die in oder auf den Boden lebenden Raubmilben erbeuten Fadenwürmer, Larven und Eier von z. B. Schnecken, wie auch Thripspuppen. Raubmilben, deren Lebensräume sich auf Pflanzen befinden, erbeuten hier z. B. Eier und Jungstadien von Weißer Fliege und Thripsen, ebenso wie Spinn- und Gallmilben. Eine Raubmilbe kann täglich 5 erwachsene Spinnmilben oder 20 Jungtiere bzw. Eier aussaugen. Die meisten Arten können sich zusätzlich von Pilzen (z. B. Echter Mehltau), Pollen und Pflanzensäften ernähren. Von Raubmilben der Familie Tydeidae ist nachgewiesen worden, dass sie effektiv Pflanzen gegen Mehltau schützen können. Durch ihre Beweglichkeit können sie leicht von einer Pflanze zur anderen wechseln und haben bezogen auf ihre Körpergröße einen großen Radius, um Beute aufzuspüren.

Warum NüBS Raubmilben fördern

Da die Population der Raubmilben, die auf den Kulturpflanzen lebt, mit der Ernte vernichtet wird, müssen Ackerbaukulturen immer wieder neu besiedelt werden. Hier stellen mehrjährige Blühstreifen einen idealen Ausgangsort dar. Durch das breite und viele Monate zur Verfügung stehende Nahrungsangebot, wie kleine wirbellose Tiere, Pilze, Pollen und Pflanzensäfte, können sich hier Raubmilbenpopulationen gut etablieren. Die begatteten Weibchen finden in den NüBS zur Überwinterung eine Vielzahl an Verstecken, z. B. unter abgestorbenen Pflanzenmaterial und in Blattrosetten. Von hier aus können sie die Kulturflächen im Frühjahr neu besiedeln.