Florfliegen

Die erwachsenen Florfliegen sind zierlich anmutende Insekten mit netzartigen Flügeln. Ihr Körper ist grün gefärbt, teilweise auch ins bläuliche oder bräunliche gehend. Ihre großen, knopfförmigen Augen schimmern golden, daher werden sie oft als „Goldauge“ bezeichnet. Anders als ihr Name Florfliege hindeutet, gehört sie nicht zur Familie der Fliegen, sondern werden in der Familie der Netzflügler (Chrysopidae) eingeordnet. In Mitteleuropa sind um die 33 Arten sind vertreten. Die erwachsenen Tiere treten bereits im Frühjahr auf und sind meist dämmerungs- oder nachtaktiv.

Die Vertreter der Gattung Chrysoperla sind im Larvenstadium räuberisch, während sie als Erwachsene sich von Nektar, Pollen und Honigtau ernähren. Man kann sie oft auf den Blüten krautiger Pflanzen beobachten. Die häufigste bei uns vorkommende Art ist die Gemeine Florfliege, Chrysoperla carnea. Die Weibchen legen ihre gestielten Eier, bis zu 800 Stück, an Pflanzenteilen ab, wobei dies oft nicht am Ort der Beutetiere geschieht. Dadurch befinden sich die Larven häufig schon vor der Besiedlung mit z. B. Blattläusen auf den Pflanzen. Die Larven haben kräftige Saugzangen, mit denen sie ihre Beute durchbohren und aussaugen. Nach Ihrer ca. 2 – 3 Wochen andauernden Entwicklung verpuppen sich die Larven in einem kugelförmigen, weißen Kokon. Im Jahr werden um die 2 – 3 Generationen gebildet, die sich zeitlich überschneiden können. Im Herbst färben sich die erwachsenen Tiere von grün nach braun und gehen in die Winterrruhe.

Florfliegen als Nützlinge

Für die Bekämpfung von Schadinsekten auf landwirtschaftlichen Flächen ist das aggressive Verhalten der Larven, insbesondere gegenüber ihrer Hauptnahrung den Blattläusen, sehr erwünscht. Sie sind ein wichtiger Regulator von Blattlausbeständen und werden oft als „Blattlauslöwen“ bezeichnet. Während ihrer Entwicklungszeit können sie 500 bis 1000 Blattläuse vertilgen. Sie fressen aber auch Spinnmilben (bis zu 50 Stück pro Stunde), Thripse, Schmierläuse, Raupen, Zikaden und Käferlarven (Kartoffelkäfer). Die Larven verstecken sich meistens sehr gut, man kann sie aber fressend z. B. in Blattlauskolonien beobachten.

Zudem leben die Vertreter der Gattung Chrysopa ebenfalls als Erwachsene räuberisch und fressen wie ihre Larven Blattläuse sowie andere Schadinsekten. Ein Weibchen kann dabei in einer halben Stunde 40 Blattläuse vernichten.

Warum NüBS Florfliegen fördern

Für das Überleben der erwachsenen Insekten ist ein ständiges Blütenangebot in landwirtschaftlichen Kulturen, wie es durch Blühstreifen erreicht wird, sehr wichtig. Ebenso sind die in den Blühstreifen lebenden weichhäutigen Insekten wichtig für die Entwicklung der Larven, während der Zeit in der die Kulturfläche nicht ausreichend Nahrung bietet. Ebenso bieten solche Insektenvorkommen den erwachsenen Tieren der Gattung Chrysopa wichtige Nahrungsquellen. Die Blühstreifen bieten den überwinternden ausgewachsenen Tieren genügend Möglichkeiten, wie z. B. abgefallenes Laub am Boden, um kühle Temperaturen zu überstehen.